Angedacht

 

Liebe Leserinnen und Leser,

,,Herr Pfarrer, wenn Sie Leute suchen, die in der Gemeinde mitarbeiten sol­len, dann ist das kein Problem: Die Leute warten nur darauf, von Ihnen angesprochen zu werden." Das klingt vielversprechend. Gesagt, getan.

Dabei fällt mir eine Geschichte in der Bibel ein Jesus hat das auch so ge­macht, einfach die Leute ansprechen. Er sieht einen Mann am Zoll sitzen. Sein Name ist Levi. Er hat einen ab­solut stressigen Beruf, Zeit für andere Dinge hat er schon lange nicht mehr. Da kommt Jesus und spricht zu ihm nur drei Worte: Folge mir nach! Als ob Levi nur darauf gewartet hätte, seinen lukrativen Posten als Zöllner einfach aufzugeben.

Ich dachte mir also: mach es ganz ähnlich wir der HERR, sprich die Leute einfach an, ob sie nicht in der Gemeinde Gottes mitarbeiten wollen. Der Erste begann seine Antwort mit den Worten: ,,Wenn nur nicht die Kinder noch so klein wären und der Beruf gerade jetzt so viel Zeit fressen würde ... ". Der Zweite antwortete: „Später sage ich definitiv ja, wenn ich mehr Zeit habe, aber im Moment wächst mir alles über den Kopf." Der Dritte sagte: ,,Wenn, dann will ich 100 Prozent geben! Nur so nebenbei will ich die Sache gar nicht erst an­fangen." Klingt echt gut. Nur dum­merweise kann er gerade jetzt nicht die erwähnten 100 Prozent Einsatz geben, aber später dürfe ich gerne wieder bei ihm vorbeischauen. Nur ist es so, dass diejenigen in der Gemein­de, die vielleicht nur gefühlte 20 Pro­zent Einsatz geben, am Ende sogar mehr für den HERRN tun als die, die zukünftig 100 Prozent geben wollen.

Also gut, schauen wir noch einmal in der Bibel nach, wie die Geschichte an der Zollstation ausging. Da heißt es: „Und er (Levi) verließ alles, stand auf und folgte ihm (Jesus) nach." Ob Je­sus später - ein zweites Mal - an der Zollstation vorbeigekommen wäre, ist ungewiss! Also: einfach mitmachen und einbringen. Die Prozentzahl ist nicht entscheidend.

Siegfried Freye

 

Pastor Siegfried Freye

Kirchengemeinde Elm